Kopfschmerzen sind lästig und fast jeder hat ab und zu mit ihnen zu kämpfen. Ihre Ursachen sind vielfältig und in den meisten Fällen nicht besorgniserregend. So können ein schlechter Flüssigkeitshaushalt, Verspannungen oder Probleme mit dem Kiefer für Kopfschmerzen sorgen. In der Regel verschwinden Kopfschmerzen nach einiger Zeit, ohne dass eine ärztliche Behandlung erfolgen musste.
Sollten Kopfschmerzen länger anhalten, empfiehlt sich dennoch zunächst der Gang zum Hausarzt, um ernstere Erkrankungen auszuschließen und der Ursache der Schmerzen auf den Grund zu gehen.
In manchen Fällen wird der Hausarzt auch eine Überweisung an einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden ausstellen, da Kopfschmerzen auch in diesem Bereich verursacht werden können.
Wie beeinflusst der Kiefer die Kopfschmerzen?
Das Kiefergelenk hat eine enge räumliche Beziehung zu den vitalen Strukturen des Schädels. Gerät das Zusammenspiel von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken aus dem Gleichgewicht, versuchen die Muskeln, der Fehlstellung durch zunehmende Spannung entgegenzuwirken.
Eine Erkrankung der Muskeln in diesem Bereich und die damit verbundenen Kopfschmerzen bezeichnet man als Craniomandibuläre Dysfunktion (kurz CMD).
Dies kann Kopfschmerzen verursachen. Da die Muskel des gesamten Kieferbereichs eng mit den Muskeln im Nacken verbunden sind, können bei eventuellen Fehlfunktionen schmerzhafte Verspannungen im Schulterbereich entstehen. Diese Verspannungen führen in der Folge häufig zu einem Spannungskopfschmerz. Zähneknirschen ist ebenfalls anfällig für eine kranio-maxilläre Dysfunktion. Die Kräfte, die auf die Zähne einwirken, sind enorm: Messungen zeigen, dass beim Zähneknirschen Hunderte von Kilogramm pro Quadratzentimeter belastet werden können – und das über Stunden.
Welche Ursachen haben die Beschwerden?
Eine Ursache können nicht optimal angepasste Füllungen oder Ersatzzähne sein. Stimmt die Bisshöhe nicht mehr, greifen die Zähne nicht mehr richtig ineinander. Dies kann das Kiefergelenk beeinträchtigen. Weitere Ursachen können angeborene Fehlstellungen sein, die die Kieferstellung schädigen oder beeinträchtigen, oder eine kieferorthopädische Behandlung, die falsch oder nicht ausreichend durchgeführt wurde.
Allen diesen Ursachen ist gemeinsam, dass sie das Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenken und Kaumuskulatur stören. Dies kann lange unbemerkt bleiben, da der Kauapparat Fehlbelastungen ausgleicht. CMD kann jedoch Symptome hervorrufen, wenn andere Faktoren wie Stress oder Alters- und Verschleißerscheinungen hinzukommen.
Wie können die Kopfschmerzen und die CMD behandelt werden?
Ein Mittel, das die Beschwerden lindern kann, ist die durchsichtige Kunststoff-Schiene für das Gebiss, die hauptsächlich nachts getragen wird. Sie bewirken, dass der Kiefer in die gewünschte Position gebracht wird. Auch tagsüber können tief verwurzelte Verhaltensmuster korrigiert werden, da sich die Kiefer wieder ihrer natürlichen Bissstellung anpassen. Man kann sagen: Die empfohlene Tragedauer und Fehlstellung kann unterschiedlich sein. Physiotherapie ist als Ergänzung oft sehr sinnvoll. Ein Kieferorthopäde in Rüttenscheid kann in einem solchen Fall helfen eine adäquate Behandlung durchzuführen.
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